Modell Kasha
Bestechend in ihrer Eleganz, schnell in der Ansprache und mit voluminösem, tragfähigem Ton ist diese Gitarre das perfekte Handwerkszeug des virtuosen Individualisten. Klarheit, Klangdauer des Tons und Ausgeglichenheit zeichnen mein Kasha-Modell aus. Seine Besonderheiten sind:
- die asymmetrische Innenkonstruktion
- eine deutlich verbesserte Bassabstrahlung und Klangdauer
- die außergewöhnliche Lage des Schalllochs im Zargen
- die neue Art der Saitenaufhängung und
- eine aus der Konstruktion abgeleitete Gestaltung
Varianten
Standardmäßig haben meine Kasha-Modelle 21 Bünde. 24 Bünde sind bei diesem Modell problemlos realisierbar. Dieses Gitarrenmodell biete ich auch in mehrsaitigen Varianten an. Die Vorzüge der Kasha-Bauweise kommen im erweiterten Bassbereich eines sieben-, acht- oder zehnsaitigen Instruments besonders gut zur Geltung. Auch eine Ausführung als Baritongitarre ist möglich.
Konzept
Konzertgitarren in Kasha-Bauweise unterscheiden sich sowohl in ihrer Konstruktion als auch in ihrer äußeren Gestaltung deutlich von der gängigen klassischen Konzertgitarre. Inspiration für den Entwurf sind die Forschungen zur Akustik der Gitarre des amerikanischen Physikers Prof. Dr. Michael Kasha. Die daraus abgeleiteten Veränderungen sind konsequent in meinem eigenen Gitarrenmodell umgesetzt. Die Gestaltung des Instruments spiegelt die dem Entwurf zu Grunde liegenden akustischen Prinzipien wider.
Konstruktion
Die Tatsache, dass die Gitarre unterschiedliche Frequenzen möglichst ausgewogen abstrahlen muss, führte zur Realisation einer stark asymmetrischen Innenkonstruktion mit flexiblem Boden. Der mitschwingende Boden befördert die Tonabstrahlung im Bassbereich und löst damit ein Konstruktionsproblem traditioneller Bauweisen.
Das Schallloch befindet sich bei diesem Modell dem Spieler zugewandt im Oberbug der Zargen des Instruments. Dies vergrößert die schwingende Deckenfläche erheblich und befördert ebenfalls die Bassabstrahlung. Die Lage des Schalllochs ermöglicht es dem Spieler zudem sich selbst deutlicher spielen zu hören, insbesondere im Ensemblespiel.
Darüber hinaus ermöglicht die veränderte Schalllochposition eine neue Art der Saitenaufhängung auf der Decke des Instruments. Die Saiten werden in Hülsen durch den Steg geführt und sind mit einem Griff durch das Schallloch zu erreichen. Mit einem einfachen Knoten versehen werden sie gegen ein auf die Deckeninnenseite geklebtes Carbonplättchen gezogen. So kann auf den traditionellen Knüpfblock am Steg verzichtet werden. Die Gewichtseinsparung und der, durch einen vergrößerten Knickwinkel erhöhte Andruck der Saiten auf den Steg, befördern die Schwingfähigkeit der Decke und somit die Tonerzeugung des Instruments.
Mechanik
Standardmäßig ist das Modell Kasha mit der teflongelagerte Stimmmechanik von Gilbert (USA) bestückt. Sie besticht durch ihre Präzision, Langlebigkeit und ein technisches Erscheinungsbild. Für besondere Ansprüche montiere ich gerne die Mechaniken von Klaus Scheller - www.gitarrenmechaniken.de, bei der die Schnecke, das Schneckenrad und die Beinwelle kugelgelagert sind.
Optik
Das akustische Grundprinzip der asymmetrischen Bauweise spiegelt sich in der äußeren Gestaltung des Instruments wider. Der Steg ist auf die Deckenbeleistung abgestimmt und das Griffbrett ist auf der Diskantseite länger als auf der Bassseite. So kann auf der Bassseite ein großer Teil der Deckenfläche zur Schwingung angeregt werden.
Finish
Die Decke wird durch eine exklusive Schellack-Handpolitur veredelt. Für den Klangkörper empfehle ich Ihnen einen hauchdünnen Überzug mit Lack auf Acryl- oder Nitrocellulose-Basis. Dieser schützt das Korpusholz viele Jahre. Der geölte und gewachste Hals vermittelt Ihnen unmittelbar die unvergleichliche Haptik des Werkstoffes Holz und wird nicht klebrig. Alternativ können der ganze Korpus oder auch das ganze Instrument mit Schellack poliert werden.
Besonders wichtig ist mir eine optimale Bespielbarkeit Ihres Instruments. Das heißt: Ich stelle die Saitenlage optimal auf Sie ein. Das leicht quergewölbte Griffbrett meiner Konzertgitarren verbessert die Spielbarkeit, insbesondere beim Greifen von Barré-Akkorden.
Auszeichnungen
Mein achtsaitiges Kasha-Modell wurde im Mai 2006 mit dem Designpreis „Seitensprünge“ des Oberfränkischen Handwerks und im März 2007 im Rahmen der 59. Internationalen Handwerksmesse in München mit dem Bayerischen Staatspreis für hervorragende technische Leistungen im Handwerk ausgezeichnet.
Detailansichten
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